Schluss mit Schönwetter-Pädagogik: Döblings Jugendliche brauchen Indoor-Freiräume 

 

Die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung von Jugendlichen wird in vielen Bereichen eingeschränkt und von finanziellen Mitteln abhängig gemacht, und das in einer als besonders kulturell hochgepriesenen Stadt, wie Wien. 

 

Seit im Jahr 2004 das Jugendzentrum des Vereins der Wiener Jugendzentrum durch die Stadtregierung geschlossen wurde, gibt es für Jugendliche in Döbling keine öffentlichen Freizeiträumlichkeiten mehr, die nicht draußen oder mit Konsumzwang verbunden sind. 

 

Wir setzen uns schon lange dafür ein, dass sich politischen Vertreterinnen und Vertreter für die Errichtung eines konsumfreien Raumes für Jugendliche bemühen. Besonders im Gebiet Heiligenstadt ist der Bedarf sehr hoch. In diesem Teil Döblings wohnen viele Jugendliche aus sozial schwächeren Milieus, die meist in beengten Verhältnissen leben. Gerade in den kalten Wintermonaten gibt es keinen konsumfreien Ort, an denen sich Jugendliche einfach nur aufhalten können, ohne dafür Geld hinzublättern, oder jeglichen Witterungsverhältnissen ausgesetzt sind. 

 

Diese Freiräume müssen mehr sein als nur Parks, die meistens mit Kinderspielplätzen verbunden sind; wo Alkohol und Zigaretten nicht gern gesehen werden, und Musik als Störfaktor für die anderen gilt. Diese Freiräume sollen Orte sein, an denen man frei von sämtlichen Konsumationszwang ist, an dem man sich zum Quatschen und Musikhören treffen kann, an dem es keine Autoritäten gibt, die einem wieder Zwänge auferlegt könnten. 

 

Gut gemeint, ist nicht gut gemacht. Kinder- und Jugendarbeit gelangt nie zu ihrem Ziel,  wenn nur Schönwetter-Pädagogik angeboten wird. Daher lassen wir unsere Kinder- und Jugendliche nicht alleine im Regen stehen und schaffen wir für sie konsumfreie Orte, die auch bei Regen und Kälte genutzt werden können, nämlich dann, wenn Freiräume wirklich gebraucht werden. 

 

Als Bezirksrätin will ich mich für die Suche nach geeigneten Indoor-Aufenthaltsräumen (Geschäftslokale, Sektionslokale, Wohnungen, Schulen, etc.), stark machen, in denen Freiräume für Jugendliche eingerichtet werden können. 
Dafür wird es die Zusammenarbeit mit zuständigen Magistratsabteilungen, Institutionen, Organisationen, Jugendlichen im eigenen Bezirk benötigen, um gemeinsam solche Orte zu schaffen. 
 Anregungen nehme ich gerne entgegen!

 

 

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