Trainieren im Freien. Völlig gratis, ohne Einschreibgebühr und vertraglicher Bindung.
Die Fitnesswelle der 1980er Jahren erlebt wieder eine Renaissance. Wer nicht gerade läuft, Fahrrad fährt oder im Fitnesscenter schwitzt, der trainiert im Freien auf Free Gym Anlagen. Die Stadt Wien unterstützt schon seit längerer Zeit die Errichtung dieser Outdoor-Geräte in Parkanlagen, mit denen man durch eigene Muskelkraft trainieren kann.
Wenn aber junge DöblingerInnen nach dem Vorbild des Muscle Beachs in Venice ihre Körper stählern wollen, müssen sie entweder die Kohle für das Fitnesscenter aufbringen, oder derzeit noch auf Parkanlagen außerhalb des Bezirks ausweichen.
Die Betonung liegt auf „noch“: Denn bei der letzten Sitzung der Kommission für Jugend und Bildung am 2. März 2016 wurde das Wunsch-Projekt der SPÖ-BezirksrätInnen von den anderen Parteien (ÖVP, FPÖ, Grüne, NEOS) einheitlich für positiv befunden. Es steht sogar der Standort fest: die Outdoor-Fitness-Anlage soll am Kreilplatz gegenüber vom Q19 entstehen. Dort halten sich nämlich viele Jugendliche auf, die sich gerne auspowern möchten.
Das kostenlose Trainingsangebot ist nicht nur für Jugendliche spannend, die sich das Fitnesscenter nicht leisten können, sondern auch für Erwachsene oder gar ältere Menschen, die sich fit halten wollen. Für Döbling gar keine unwesentliche Zielgruppe. Daher rege ich die Errichtung eines Generationenparks nach dem Vorbild der Anlage in der Meissnerstraße im 22. Bezirk an. Dort wurden Trainingsgeräte aufgestellt, die auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmt sind.
Jugendliche trainieren zum Beispiel am liebsten mit den sogenannten „Dip Barren“, hat mir die junge SPÖ-Gemeinderätin und Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Wien Marina Hanke erzählt. Um das nachvollziehen zu können, hat sie diese auch selbst ausprobiert. Ohne die Stangen sei eine Free Gym Anlage nicht wirklich attraktiv für Jugendliche.
Daher wollen wir das Vorhaben auch als Partizipationsprojekt realisieren. Junge Menschen sollen uns sagen, was sie in ihrem Park haben wollen. Denn nichts ist schlimmer, wenn etwas aus öffentlichen Mitteln finanziert wird, was letztlich keine Nutzung findet. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Budgetmittel ist mir wichtiger als die Schaffung von Prestigeprojekten. (Ich sitze nämlich auch im Finanzausschuss).
Wann sich die DöblingerInnen einer Free Gym Anlage erfreuen werden, kann ich noch nicht genau sagen. Im Budget 2016 ist es jedenfalls nicht enthalten, da das Vorhaben zum Zeitpunkt des Budgetbeschlusses noch nicht Thema in der Bezirksvertretung war. Begrüßenswert wäre, wenn die Finanzierung bis 2017 steht. Die fixe Zustimmung zum Projekt haben wir jedenfalls schon von allen anderen Parteien zumindest im Ausschuss erhalten.
Nachtrag 12. März, 09:08 Uhr: Der Verein Wiener Jugendzentren hat mich nach Veröffentlichung dieses Beitrags darauf hingewiesen, dass es bereits Free Gym Geräte am Kreilplatz gibt. Ich bin daher schon etwas verwundert, dass niemand der im Ausschuss anwesenden Bezirksräte das zur Sprache gebracht hat. Das ruft ja förmlich nach einer Begehung!
Und wenn die Jugendlichen am Kreilplatz das Angebot so gut annehmen, würde ich anregen, eine zweite Free Gym Anlage im Wertheimsteinpark errichten zu lassen.
Wer noch wissen will, welche weiteren Jugend-Schwerpunkte wir im Bezirk haben, kann gerne hier weiterlesen.
Kommentar schreiben