Verkehrspolitisch halte ich den Radweg auf der Peter-Jordan-Straße für einen wichtigen Schritt. Er ist der Stein des Anstoßes, um ein ganzheitliches Verkehrskonzept für Döbling umzusetzen. Die aktuelle politische Debatte darüber zeigt aber, dass es nicht mehr möglich ist, vernünftig zu diskutieren.
Früher ging das noch. Auf Initiative von Gerhard Fiegel, Sprecher der Döblinger Radinitiative und Ex-SPÖ-Gemeinderat Franz Ekkamp wurde im Jahr 2003 ein fertiges Radkonzept für Döbling ausgearbeitet, das damals in der Bezirksvertretung sogar einstimmig angenommen wurde. Auch wurden bereits im Februar 2002 in der Döblinger Bezirksvertretung drei Anträge angenommen, die all diese Punkte beinhalten.
Leider wurden bis heute nicht einmal 10 Prozent der in den drei Anträgen geforderten Punkte, die das Radfahren in Döbling verbessern und sicherer machen sollten, erfüllt.
"Das Döblinger Radwegnetz ist im Moment ein Flickwerk. Immer wieder steht man als Radler einfach im Nirgendwo und weiß nicht, wie es weitergeht. Das muss sich ändern, wir brauchen durchgängige Verbindungen", so Gerhard Fiegel im vergangenen Herbst zur Wiener Bezirkszeitung.
Im selbigen Artikel wird weiters darauf hingewiesen, dass der Radweg auf der Peter-Jordan-Straße auf Schiene sei. Für die Döblinger Bezirksvorstehung nehme sich der neue Bezirksvorsteher-Stellvertreter Daniel Resch (ÖVP) des Themas an, sagt er zur Bezirkszeitung. Gegenüber der „Presse“ spricht er jedoch von einem drohenden Verkehrskollaps, schließlich würden AutofahrerInnen ins Cottageviertel ausweichen. Aber vielleicht sehe ich das zu anachronistisch.
Dass sich jetzt ÖVP und FPÖ plötzlich so vehement gegen den Radweg in der Peter-Jordan-Straße wehren, ist wieder einmal ein Beweis, wie wenig sachorientiert die Debatte verläuft. Das Florianiprinzip bleibt bisweilen also die oberste Handlungsmaxime.
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